Future Leadership neugedacht

Future Leadership neu gedacht
moderne Unternehmenskultur bedarf eines Change in der Führung

Lesezeit: 5 Minuten

Kennen Sie die alte Weisheit „Der Fisch stinkt vom Kopf.“, welche ganz besonders in Unternehmen gilt? Es nützt wenig, die unteren Ebenen auf den Kopf zu stellen und alle möglichen Konzepte für New Work zu implementieren, wenn die Führungsebene den Weg nicht mitgeht. Die Erfahrung zeigt, dass Widerstände bei der Umsetzung neuer Strategien nicht selten in den Köpfen der Vorgesetzten überwunden werden müssen. In einem modernen Leadership-Konzept muss man also zuerst diese Ebene überzeugen und einbinden, bevor sich ein Change erfolgreich im gesamten Unternehmen umsetzen lässt. Das Coaching für die Führungsetage sollte von erfahrenen und professionellen Experten durchgeführt werden, die in der Lage sind, die Betroffenen zu motivieren, zu überzeugen und mit den neuen Gegebenheiten vertraut zu machen. Warum diese Teilleistung von EVOSULT immer gefragter und wichtiger für erfolgreiches Projektmanagement wird, möchten wir in diesem Artikel etwas näher beleuchten.

Agile-Leadership bedeutet Flexibilität auf allen Ebenen

Der englische Begriff „agile“ meint Agilität, Beweglichkeit und Flexibilität, die für die Umsetzung von Unternehmenstransformationen oder die Durchführung von Projekten heutzutage unerlässlich sind. Letztlich kann man die Notwendigkeit ganz einfach darauf reduzieren, dass der agile Ansatz nur dann erfolgreich und gewinnbringend funktionieren kann, wenn die gesamte Organisation dahintersteht und einbezogen wird. Genau hier gibt es jedoch bei der Beratung in vielen Unternehmen das erste Missverständnis, denn das Management meint häufig damit alle anderen – aber selten sich selbst. Präzise gesagt, geht es auch gar nicht so sehr darum, die bisher durchaus erfolgreichen Verfahrensweisen und Kompetenzen rundweg abzulehnen oder infrage zu stellen. Doch die Anpassung eines komplexen Organismus an neue Methoden kann nur gelingen, wenn das Gehirn den Wandel mitträgt. Diese eingefahrenen Strukturen alleine zu durchbrechen und dabei auch noch erfolgreich zu sein, ist für viele Unternehmen nicht umsetzbar. Deswegen ist ein umfassendes Onboarding-Coaching aller Ebenen – also auch der Führungsebene – eine der wichtigsten Leistungen, die EVOSULT anbietet, um Organisationen und Prozesse erfolgreich zu transformieren und Führungspersonal die Fähigkeit zu vermitteln, selbst als Mentor für Mitarbeiter aufzutreten. Insbesondere das Onboarding-Coaching, also die Einbindung neuer Mitarbeiter in bestehende Strukturen, muss dabei verinnerlicht werden, damit neue Assets reibungslos integriert werden können.

Eine Unternehmenskultur lässt sich nicht über Nacht revolutionieren

Selbstverständlich kann man Strukturen, die sich möglicherweise über viele Jahrzehnte hinweg bewährt haben, nicht über Nacht über Bord werfen. Damit die Umstellung funktioniert, ist nicht nur die perfekte Kommunikation zwischen allen Beteiligten notwendig, sondern auch ein präzise umzusetzender Zeitplan, der alle wichtigen Faktoren priorisiert und berücksichtigt. Wenn wir damit beauftragt werden, ein Leadership-Coaching durchzuführen, wird häufig die Frage gestellt, in welcher Form sich Mitarbeiter- und Führungsebenen überhaupt miteinander vernetzen müssen, um das gesamte Team erfolgreich in die New Work Prinzipien einzubinden. Letztlich sind die Führungskräfte das Interface, über das alle Elemente der Firma verbunden sind. Hapert es hier, kommt der gesamte Motor ins Stottern, analog einem defekten Steuergerät beim Auto. Angesichts dieser Entwicklung müssen Vorgesetzte sich letztlich auch selbst als Coach bewähren, um ihre Mitarbeiter auf die jeweilige Reise mitzunehmen. Ein Vorgesetzter hat schließlich niemals nur eine Funktion und Aufgabe, sondern multiple Rollen auszufüllen. Experten haben diese Rollen in sechs Hauptbereiche zusammengefasst:

– Disziplinarischer Vorgesetzte/r
– Coach bzw. Mentor/in
– Fachmann / Fachfrau für verschiedene Bereiche
Faciliator, der organisatorisch eingreifen und unterstützen kann
– Personalentwickler/in
– Unternehmer/in

Gerade beim wichtigen Aspekt von Agile Leaderhsip sind die Grundsätze des sogenannten Agilen Manifests zu berücksichtigen. Diese wurden von den bekannten Scrum-Erfindern Schwaber, Beedle und Sutherland mittlerweile als essentiell anerkannt. Bei den Grundsätzen geht es um eigentlich offensichtliche Prinzipien, die jedoch in vielen Unternehmen vernachlässigt oder gar ignoriert werden. Diese Grundsätze lauten wie folgt:

1. Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge

Eingefahrene Prozesse, überholte Herangehensweisen und Werkzeuge sollten niemals über die Erfordernisse der Individuen gestellt werden, die damit umgehen müssen. Eine Regel nur um der Regel willen aufrechtzuerhalten, ist nicht sinnvoll. Wichtig ist hingegen die ständige Interaktion, also umfassende Kommunikation mit den Mitarbeitern.

2. Ein funktionsfähiges Produkt ist wichtiger als umfassende Dokumentation

Das Ergebnis ist unter dem Strich entscheidend. Der Kunde soll das optimale Produkt erhalten. Die Dokumentation der genauen Umsetzung, die zum Endprodukt führt, sollte nicht wichtiger sein als das gewünschte Ergebnis.

3. Kooperation mit Kunden geht über Vertragswerke

Verträge und Vorgaben sind wichtig, sie sollten jedoch nie einer umfassenden Kooperation und Interaktion mit Kunden im Wege stehen. Flexibilität ist entscheidend, um das Feedback des Kunden in den laufenden Entwicklungsprozess einzubeziehen. Feedback regelmäßig einzubinden ist sinnvoller als eine große Endabnahme, bei der Änderungen nur noch schwer und zeitaufwändig umzusetzen sind.

4. Flexibilität geht vor starrer Planerfüllung

Planungen sind wichtig und sinnvoll. Doch oft können sie die Flexibilität der Realität nicht abbilden. Einen starren Plan zu verfolgen, macht jedoch keinen Sinn, wenn sich die Gegebenheiten ändern. Daher sollte man immer sinnvolle Anpassungen vornehmen, statt sich bürokratischen Geboten zu beugen.

Worum geht es bei Future Leadership eigentlich?

Diese Frage wird häufig gestellt. Und genau das haben wir eben beschrieben: Der Begriff definiert sich nach der Flexibilität oder Agilität, Projekte und Unternehmen zu führen. Es macht keinen Sinn, sich an eingefahrenen Strukturen festzuklammern, die ihren Nutzen längst verloren haben oder die mit den aktuellen Entwicklungen nicht mehr viel zu tun haben. Neben der Transformation von Unternehmenskultur und Strukturen geht es aber vor allem auch um eine hohe Qualität im Arbeitsalltag. Damit ist nicht nur das Ergebnis im Sinne einer hohen Qualität für den Kunden gemeint, sondern auch die Arbeitsqualität für die einzelnen Mitarbeiter. Hierfür sind moderne Vorgesetzte mit aktueller Ausbildung gefragt, die es verstehen, die Beschäftigten für das Unternehmen zu begeistern und zu motivieren. Dass dies dringend notwendig ist, beweist die aktuelle Gallup-Studie zum Thema Arbeitsplatzqualität. 70% der Befragten gaben an, zu ihrem Arbeitgeber nur eine geringe emotionale Bindung zu haben. Ganze 15% haben sich innerlich bereits von ihrem Arbeitsplatz verabschiedet und nur 20% fühlen sich von Vorgesetzten inspiriert und motiviert. Auf der anderen Seite halten sich 97% der deutschen Führungskräfte für gute Vorgesetzte. Dass diese Zahlen nicht zusammenpassen, scheint offensichtlich. Sie zeigen, dass zwischen der Selbstwahrnehmung der Führungsebene und dem alltäglichen Arbeitsumfeld gewaltige Diskrepanzen bestehen, die sich mit einer guten Beratung und Ausbildung durch externe Coaches wie EVOSULT rechtzeitig beseitigen ließen. Denn letztlich kosten motivationsbedingte Kündigungen deutsche Unternehmen jährlich über einhundert Milliarden Euro – und wer will und kann sich das leisten?






Bild Geschaeftsfuehrer EVOSULT

Autor: Kai Kobbelt
Projektmanager | Geschäftsführer und Gesellschafter

Der Senior Berater unterstützte bereits namhafte und international tätige Unternehmen in allen Projektphasen. Er etablierte sich als Projektleiter und Product Owner in den Themenbereichen Projekt-, Rollout- und Changemanagement. Als Geschäftsführer und Gesellschafter gründete Kai Kobbelt die EVOSULT GmbH im Jahre 2009.


Kai Kobbelt