Mit New Work zur gelebten Unternehmensphilosophie

Zeitgemäßes Arbeiten –
Mit New Work wird Innovation zur gelebten Unternehmensphilosophie

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Die Schaffung einer angenehmen Arbeitsumgebung in Verbindung mit nachhaltiger Motivation ist bei vielen Arbeitgebern inzwischen als Konzept angekommen und akzeptiert. Doch die Idee von New Work ist mehr als das: Arbeit 4.0 muss über spielerische Herangehensweisen hinausgehen und neben modernster Technik auch modernes Change-Management einbeziehen. Bei EVOSULT stoßen wir immer wieder auf das Problem, dass ein echter Veränderungsprozess in vielen Unternehmen nicht zu Ende gedacht wurde. Doch worum geht es überhaupt bei New Work – und kann diese Philosophie tatsächlich zu einer höheren Zufriedenheit am Arbeitsplatz bei gleichzeitig hoher Produktivität führen? Fragen, denen sich alle Beteiligten früher oder später stellen müssen. Eins ist dabei klar: Es geht nicht nur darum, Massagesessel in die Lounge zu stellen und Tischfußball zu spielen. Echte Motivation sollte aus der Arbeit heraus selbst entstehen und nicht nur den sauren Apfel versüßen, überhaupt zur Arbeit gehen zu müssen.

Vom Schlagwort zum echten Wandel: Wie Unternehmen New Work umsetzen können

Das Umdenken ist insbesondere für alteingesessene Firmen nicht einfach. Wurden die heutigen Führungskräfte meist noch nach dem Leitsatz „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ darauf konditioniert, dass man für jeden Arbeitsplatz dankbar sein muss und allenfalls mit guter Bezahlung und vernünftigen Sozialleistungen für den Kraft- und Zeitaufwand „entschädigt“ wird, geht das Konzept von New Work einen ganz anderen Weg. Ganz neu ist das nicht, denn bereits im Jahre 1984 begründete der Sozialphilosoph Frithjof Bergmann den Begriff, der seit einiger Zeit eine Renaissance erfährt. War es damals ein eher exotisch anmutendes Konzept für alternativ geführte Firmen, geht es heute in vielen großen Konzernen nicht mehr ohne New Work. Das Umdenken, diesen Change auch im Alltag des Mittelstands Wirklichkeit werden zu lassen, ist dabei nicht ganz einfach. Eingefahrene Strukturen zu durchbrechen, ist für Führungskräfte niemals leicht, denn auch innerhalb der Belegschaft ist es eine Herausforderung, das Change-Management gekonnt umzusetzen. Wer dies begriffen hat, muss ein eigenes Veränderungsprojekt entwickeln, das die Bedürfnisse der Firma mit denen der Belegschaft in Einklang bringt.

Worum geht es bei Arbeit 4.0 heute?

Zu Beginn des Jahrtausends schaute sich mancher Chef bei großen, innovativen Internetkonzernen vermeintlich moderne Unternehmensstrukturen ab. Doch was auf den ersten Blick nur eine entspannte Arbeitsatmosphäre mittels Großraumbüros und Erholungsbereichen mit luxuriöser Ausstattung bedingt, benötigt tatsächlich ein grundlegendes Umdenken auf allen Ebenen. Wichtiger Bestandteil von New Work ist die Flexibilität, auf die neuen Anforderungen einer globalisierten Wirtschaft zu reagieren. Ohne die Digitalisierung wäre das nicht denkbar. Vielleicht erklärt das, warum der Erfinder des Begriffs in den 80er Jahren auf wenig Verständnis für sein Konzept stieß. Heimarbeit, Gleitzeit und räumliche Flexibilität waren nichts, womit sich ein umfassender Change anstoßen ließ. Doch die Rahmenbedingungen selbst unterliegen einer grundlegenden Veränderung. In Zeiten von Smartphone, Tablet, Laptop und umfassender Vernetzung können viele Arbeitnehmer quasi von überall aus arbeiten – wenn man sie lässt. Allein die Vorstellung, Mitarbeiter im Home-Office arbeiten zu lassen, wo sie sich der Kontrolle des Chefs als allgegenwärtige Instanz entziehen, war für die Arbeitswelt der 80er nicht denkbar – zumal die technischen Voraussetzungen weitgehend fehlten. Darüber hinaus erfordert ein Change-Management im Sinne von New Work Transparenz und Vertrauen, das Führungskräfte und Projekt Mitarbeiter miteinander verbindet. Prozesse zu entwickeln, ist heute eine völlig andere Angelegenheit als damals. In einer Arbeitswelt, in der sich Firmen der Tatsache zu unterwerfen haben, dass sie plötzlich diejenigen sind, die sich um qualifizierte Arbeitnehmer bewerben müssen – und nicht mehr umgekehrt diese Menschen zwingend um jeden Arbeitsplatz konkurrieren, ist ein Veränderungsprojekt hin zur Arbeit 4.0 alles andere als einfach zu verwirklichen.

Ein Workshop reicht nicht, um New Work zu implementieren

Großraumbüros, flexible Arbeitszeiten, die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf durch firmeneigene Kindertagesstätten oder Eltern-Kind-Büros – all das sind wichtige Bausteine, die in einem modernen New Work-Konzept nicht fehlen dürfen. Doch es braucht mehr als das. Es reicht nicht, das Change-Management im Rahmen eines Workshops am Wochenende zu implementieren. Um Widerstände auf Führungsebene, Abteilungsebene bis hinunter zu den einzelnen Angestellten zu überwinden, muss ein echter Veränderungsprozess angestoßen werden. EVOSULT geht sowohl in der Funktion als Coach für andere Firmen als auch im Umgang mit den eigenen Mitarbeitern den Weg, jede Veränderung in einem Projekt nachhaltig zu kommunizieren und die vom jeweiligen Veränderungsprozess betroffenen Menschen aktiv einzubeziehen. Über die Köpfe hinweg zu entscheiden und starre Hierarchien um jeden Preis einzuhalten, ist mit einer Unternehmenskultur im Sinne von New Work nicht mehr zu vereinbaren. Die Motivation soll schließlich aus der Arbeit heraus den Mitarbeiter zu Höchstleistungen anspornen. So, wie ein Selbstständiger alles für sein eigenes Projekt tun würde und mit einer starken Eigenmotivation an den Start geht, soll Arbeit 4.0 dafür sorgen, dass man auch als Angestellter ein echter Teil der Firma ist und sich jede Arbeitsanstrengung lohnt – nicht nur in Form einer guten Bezahlung, sondern vor allem im Rahmen einer sinnvollen Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und dem Spaß am Tun, der einer guten Work-Life Balance nicht länger im Wege steht, sondern Arbeit und Leben erst miteinander vereinbar macht.

Ansätze für New Work gab es schon vor 100 Jahren

Man mag es kaum glauben, aber schon vor rund einhundert Jahren haben manche Unternehmensgründer verstanden, dass man Mitarbeiter aktiv motivieren kann, indem man die Arbeitsbedingungen und Umstände für ein gutes Leben miteinander verbindet. Sei es die Schaffung von günstigen Arbeitersiedlungen, wo jeder Mitarbeiter sein eigenes Häuschen hatte und somit von einer grundlegenden Sorge befreit war; die Beteiligung am Gewinn durch Aktienpakete oder die Einführung moderner Fertigungsmethoden, die monotone und belastende Tätigkeiten interessanter gestalteten: All das lässt sich als Vorläufer des heutigen New Work-Konzepts bezeichnen. Eines haben die Vorreiter von damals mit ihren heutigen Äquivalenten gemein – sie werden von den Traditionalisten in den Unternehmen häufig nicht ernst genommen oder sogar verlacht. Doch mittlerweile bestimmt nicht länger die Höhe des Gehalts, wo sich Mitarbeiter wohl fühlen, sondern insbesondere die Unternehmenskultur. Starre Strukturen sind für einen Coach immer schwer zu durchbrechen. Doch wenn das Change-Management alle Beteiligten von Anfang an mitnimmt und aktiv einbindet, ist es sehr viel leichter, den gewünschten Erfolg zu erzielen. Die Prozesse innerhalb eines Projekts sind komplex und nicht über Nacht durchzusetzen. Wenn man für ein derartiges Projekt Mitarbeiter gewinnen möchte, sollte man aber einsehen, dass es nicht immer sinnvoll ist, an einem starren Achtstundentag mit Anwesenheitspflicht festzuhalten, wenn sich durch ein gelungenes Change-Management das Ziel mit Flexibilität und Innovation viel schneller erreichen lässt. Freizeit und sogar Sabbaticals, die früher undenkbar waren, sind nicht länger gegensätzliche Ausschlussfaktoren für ein erfolgreiches Unternehmensmanagement. Ein Veränderungsprojekt anzustoßen, ist der erste Schritt in Richtung New Work. Der grundlegende Wandel, den diese Prozesse mit sich bringen, hat aber weitaus mehr Potenzial. Arbeit 4.0 könnte bei richtiger Umsetzung dazu führen, dass wir unsere Arbeitswelt nachhaltig umgestalten.






Bild Geschaeftsfuehrer EVOSULT

Autor: Kai Kobbelt
Projektmanager | Geschäftsführer und Gesellschafter

Der Senior Berater unterstützte bereits namhafte und international tätige Unternehmen in allen Projektphasen. Er etablierte sich als Projektleiter und Product Owner in den Themenbereichen Projekt-, Rollout- und Changemanagement. Als Geschäftsführer und Gesellschafter gründete Kai Kobbelt die EVOSULT GmbH im Jahre 2009.


Kai Kobbelt